Wo bleibt die Globalisierung?
Tuesday, July 24th, 2007Man stelle sich vor, ein weltweiter Markt, ohne Schutzzölle, ohne Handelshemnisse, ohne Protektionismus, ohne Subventionen!
Gute Idee. Die Frage ist, wann kommt er? Und wann werden diese Hindernisse endlich abgebaut? Es stellt sich beim näheren Hinsehen nämlich heraus das genau die Proponenten dieser Globalisierung Ihre grössten Feinde sind!
- Subventionen: Natürlich kann ich billiger produzieren indem ich in China meine Umwelt versaue. Effektiv subventioniere ich mit Schäden an öffentlichem Gut meine Exportartikel. Das betrifft nicht nur das Beispiel China, sondern es betrifft auch den Internationalen Transport; da werden mittels nicht-besteuerung von Treibstoff die damit angerichteten Schäden an die lokalen Steuerzahler abgewälzt. Dies ist auch National der Fall, das schweizer Bundesamt für Verkehr hat ausgerechnet dass der Benzinpreis um SFR 2.50 erhöht werden müsste um nur schon die Schäden und Kosten abzudecken die der Steuerzahler jetzt schon bezahlt (in Form von Gesundheitskosten, Unfällen, Aufforstung, Umweltkatastrophen, Trockenheit usf.).
- Schutzzölle: Es ist ja durchaus verständlich wenn man Wegzölle erheben möchte, um .z.b. zum Erhalt von Verkehrswegen beizutragen. Es ist bedingt sogar verständlich dass man Zollkontrollen machen möchte um die Einfuhr unerwünschter Waren zu verhindern. Was aber nicht verständlich ist, ist dass diese Globalisierungsgegner vom Zoll irgendwelche Pakete (deren Inhalt sogar deklariert ist) öffnen, die Verpackung mittels Klebeband wieder zusammenbauen und dabei von eckiger in runde Form bringen, die Zustellung eine Woche verzögern, bei 100 SFR Warenwert SFR 6.25 Zoll draufpappen und dafür auch noch SFR 30 Bearbeitungsgebühr verlangen. Was für ein immenser Aufwand um ein Handelshemniss darzustellen!
- Patente: Das Allergrösste ist ja dass die WTO, die sich selber die Globalisierung auf die Fahnen schreibt, gleichzeitig der grösstmögliche Globalisierungsgegner darstellt wenn es darum geht irgendwelche Monopole zu schützen, und entsprechende TRIPS und WIPO-Abkommen in der ganzen Welt gegen jeglichen lokalen Widerstand versucht durchzuprügeln.
- Copyright: Etwas ganz ähnliches wie Patente, nur wir hier ein Verwertungsmonopol gegeben statt allen anderen das Verwertungsrecht zu nehmen. Hier geht es um Monopole, deren Geltungsbereich von ursprünglich 14 Jahren nach Erscheinen des Werks in letzter Zeit auf 70 Jahre nach dem Tod des Autors aufgeblasen wurde. Und was versuchen die Globalisierungsgegner von der WTO durchzuwürgen? Natürlich, die grösstmöglichen Monopole die irgendjemand haben könnte. Das Maximalmonopol soll als Internationaler Massstab durchgesetzt werden.
- Parallelimporte: Was anderes als eine Monopolvergabe ist ein Verbot von Parallelimporten? Wie kann es dazu kommen das solche Verbote noch im 21. Jh. erlassen werden? Wie kommt es dass irgendwelche Globalisierungsgegner es wagen dürfen einen Datenträger mit “Regionalcode” zu versehen?
Scheinbar geht die Globalisierungsfreundlichkeit nur soweit wie es den eigenen Vorteil, oder besser gesagt, den Vorteil von irgendwelchen schon bestehenden Monopolisten betrifft. Meine Herren, das nennt man nicht “Globalisierung”, das nennt man “Merkantilismus“!