Owê, sumerwünne (Neidhardt von Reuenthal, 1190-1245) =============== Owê, sumerwünne, daz ich mich dîn ânen muoz! der mir dîn enbünne, dem enwerde nimmer buoz herzenlîcher leide, und der wolgetânen, nâch der ie mîn herze ranc! sol ich mich ir ânen, daz ist under mînen danc. swenne ich von ir scheide, sô geschiet nie man unsanfter von deheinem wîbe. bezzer wære mir der tôt, danne ein seneclîchiu nôt die lenge alsô belîbe. Klagte ich nû besunder, waz ich leides ie gewan, ich hân ez vür wunder, daz mir maneger niht engan, ob mir liep geschæhe von dem besten wîbe, diech mit ougen ie gesach. sî hât an ir lîbe, des man ie ze guote jach. swie si mich versmæhe, ich geloube niht, daz siz alsô von herzen meine. ich getrouwe ir, als ich sol, lônes und genâden wol, und hulfe ez mich joch kleine. Ich bin in von schulden immer nîdic unde gram, die mich von ir hulden dringent: daz ist Berehtram und der junge Gôze und der ungenande, des ich nennen niht entar, der daz gerne wande, næme sî mîn inder war. sîner spiezgenôze der sweimte einer von dem oberisten Bireboume. dô ers umbe ir minne bat, ûf daz röckel er ir trat dâ niden bî dem soume. Dâ si bî dem tanze gie (er gie ir an der hant), von dem ridewanze kom sîn vuoz ûf ir gewant: daz lac an der erde. an dem umbeslîfen, daz den jungen sanfte tuot, wart er von der phîfen üppic unde hôchgemuot; wande er gie im werde. selten kom sîn munt mit rûnen dankes ûz ir ôren, des vil sêre mich verdrôz. er und ouch sîn spiezgenôz sint guoter sinne tôren. Von der Persenicke nider unz an daz Ungertor in der dörper dicke weiz ich ninder zwêne vor, die mit ebenhiuze sich zuo zin gelîchen. jâ wæn inder zwêne knaben in allen diutschen rîchen bezzer ez mit wîben haben niht gein ein er griuze. Engelmâr gewan ez niht sô guot mit Vriderûne, als ez doch der einer hât. jener dürkel ir die wât, ê daz er dâ gerûne!