Ain tunkle varb in occident (Oswald von Wolkenstein) =========================== Ain tunkle varb in occident mich senlichen erschrecket, seit ich ir darb und lig ellent des nachtes ungedecket. Die mich zu fleiss mit ermlin weiss und hendlin gleiss kan frölich zue ir smucken. die ist so lang, das ich von pang in dem gesang mein klag nicht mag verdrucken. Von strecken krecken mir die pain, wenn ich die lieb beseufte, die mir mein gir neur went allain darzue meins vaters teuchte. Durch winkenwank ich mich verker des nachtes ungeslaffen. girleich gedank mir nahent verr mit unhilfflichem waffen. Wenn ich mein hort an seinem ort nicht vind alldort, wie oft ich nach im greiffe, so ist neur, ach, mit ungemach feur in dem dach, als ob mich prenn der reiffe. Und winden, pinden sunder sail tuet si mich gar gen tage. ir mund all stund weckt mir die gail mit seniklicher klage. Also vertreib ich, liebe Gret, die nacht pis an den morgen. dein zarter leib mein herz durchget, das sing ich unverporgen. Kum, höchster schatz ! mich schreckt ain ratz mit grossem tratz, davon ich dick erwache, die mir kain rue lat spat noch frue; lieb, darzu tue, damit das pettlin krache ! Die freud ich geud auff hohem stueI, wenn das mein herz bedenket, und mich hoflich mein schöner pueI gen tag freuntlichen schrenket.