Kommt ihr Jungfern, helft mir klagen (Ende 18. Jahrhundert)
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Kommt ihr jungfern helft mir klagen,
denn mein Jungfernkranz ist fort
Ei so möcht ich schier verzagen
wenn ich denk an diesen Ort,
wenn ich den an diesen Morgen
wo ich bin verführet worden

Drum bewein ich meine not,
mein schöner grüner Jungfernkranz ist fort

Hänschen bringe mir das Kränzchen
das du mir geraubet hast
dort bei jenem spiel und tänzchen
da du mir nachgetrachtet hast
jetztund tust du mih auslachen
tust mir nichts als kummer machen

Drum bewein ich meine not,
mein schöner grüner Jungfernkranz ist fort

Nehmt mir weg den schönen spiegel
weil ich blass bin von gesicht
jetztund hängen mir die flügel
weil ein jeder zu mir spricht:
Mädel mit dir ist's nicht richtig
deine sachen sind hoch und wichtig

Drum bewein ich meine not,
mein schöner grüner Jungfernkranz ist fort

Alte Schlösse die zerbrochen
kann man wieder bauen auf
ist der jungefernkranz zerbrochen
niemand bringt ihn zum verkauf
könnt die ganze welt auslaufen
bringt mir nicht solchen kranz zu kaufen

Drum bewein ich meine not,
mein schöner grüner Jungfernkranz ist fort

(Erschienen in "Hoffmann von Fallersleben und E. Richter: 
 Schlesische Volkslieder und Melodien", 1842)